Unsere Musterschüler ... am Weg nach oben!

Folge 5: Thomas Mayer

 

Eine fußballerische Achterbahn durchlebte unser Musterschüler dieser Woche. Als absolutes Talent fiel Thomas Mayer von Beginn weg alles leicht in den Schoß. Sein linker Fuß war von klein auf eine Waffe, seine Stärke am Ball kombinierte er mit einer tollen Übersicht und seine Gegner waren meist chancenlos ihm den Ball abzunehmen. „Wer sollte Profi werden, wenn nicht er?“ So die logische Meinung vieler Kiebitze auf den Sportplätzen rund um Schwanenstadt, wo der kleine Tommy seine ersten Fußballschuhe zerriss.

Thomas Mayer im Dress von Hull City!
Thomas Mayer im Dress von Hull City!

Doch das trügerische Momentum sollte sich rächen. Über das LAZ schaffte er es ohne große Probleme in die Akademie Linz, von dort folgte er dann erstmals dem Ruf aus dem Ausland. Vfb Stuttgart holte den damals 16-Jährigen ins Schwabenland. Dort hatte der steile Aufstieg aber erstmals ein Ende. „Beim Vfb reichte das Talent alleine nicht. Du musst jeden Tag versuchen der Beste zu sein, sonst wird der Unterschied irgendwann zu groß. Leider habe ich das damals schon ziemlich früh erleben müssen!“.

 

Statt Deutscher Bundesliga ging es nach nur einem Jahr wieder zurück nach Österreich. Rapid hieß die nächste Adresse, von wo Thomas auch wieder nur ein Jahr später nach Pasching, von dort weiter nach Lieferung und dann wieder zurück zum Lask wechselte. Vier Jahre nach dem Vfb Stuttgart war das Supertalent in der zweiten Mannschaft von Pasching/Lask angekommen. In der Bezirksliga!

  

Wenn du in einem Loch bist, dann kannst du entweder so stark sein, dich selbst wieder rauszuziehen, du kommst irgendwie zu Schlüsselerlebnissen oder du hast eine Person, die dich rauszieht. „In meinem Fall war das Ronald Brunmayr. Er war wahrscheinlich mein Retter in der Not, der für mich da war und auch heute noch ein total guter Freund und wichtiger Begleiter ist.“ Brunmayr wurde damals Trainer der Lask-Amateure und brachte Thomas wieder auf den richtigen Weg.

 

So konnte er mit dem Meistertitel in der 2. Liga und dem Aufstieg mit den Schwarz-Weißen seinen sportlich bisher größten Erfolg feiern. Das sportliche Hoch verband sich in diesem besonderen Jahr auch mit privatem Glück. Gemeinsam mit seiner großen Stütze, Freundin Nadine, bekam er Sohn Theo, der heuer seinen vierten Geburtstag feiern wird. 

 

Dann hoffentlich gemeinsam mit seinem Papa, der für den Traum Profifußballer auch große Einbußen in Kauf nehmen muss. Nach der Station in Ried („da fühlte ich mich wie daheim, hatte totales Heimatgefühl“) kam mit Lustenau wieder ein Verein, für den Thomas umziehen musste. Weit weg von seinen Liebsten. Mit den starken Vorstellungen in Lustenau machte er sich nun für die Insel und Traditionsklub Hull City interessant, was ihn noch weiter in die Ferne trieb. Und so tauchte er nun doch ein in die große Fußballwelt, die in Englands 3. Liga schon so groß ist, wenn du bei einem absoluten Spitzenverein sein darfst. „Ich habe schon immer davon geträumt in England Fuß zu fassen. Ich denke jeder Fußballer will es hierher schaffen, weil es einfach Fußball pur ist! Als ich dieses Jahr gehört habe, dass Interesse eines Klubs aus England an mir besteht, habe ich nicht lange überlegen müssen“, so Mayer, der von seiner Nadine volle Unterstützung erhält und nun gemeinsam mit den Tigers den Aufstieg in die Championship schaffen möchte. Und ... Thomas weiß nun genau, dass diese Einbußen es nur Wert sein können, wenn er dafür sein eigenes Toplevel erreicht, dass er eine andere Einstellung braucht als beim ersten Auslandsabenteuer um sich seine Träume erfüllen zu können. „Ich habe zwei Jahre Vertrag hier und möchte sehr gerne länger bleiben. Daher arbeite ich hart an mir und trainiere zusätzlich zu unseren täglichen Einheiten“. 

Trainieren heißt für ihn momentan aber nicht nur fußballerisch und athletisch besser zu werden. Um in die Mannschaft reinzukommen hilft es auch die Sprache zu beherrschen. „Anfangs war es ziemlich schwer, da ich nicht wirklich gut Englisch sprechen und verstehen kann, aber mittlerweile lerne ich jeden Tag und versuche alles aufzuschnappen. Da hätte mir eure Schule und das Fußballenglisch sehr geholfen. Sehr schade, dass es das damals noch nicht gab“, sieht er für die Schüler der LAZ-Partnerschule in Lambach einen riesigen Pluspunkt. Im Fußballschwerpunkt der Sportmittelschule werden die Hälfte der Trainingsstunden nämlich in Englisch abgehalten. Dem Tipp an unsere Talente, diese Chance zu nützen, fügt Thomas noch einen zweiten an: „Im Fußball gibt es immer Höhen und Tiefen. Man sollte daher auch in schweren Phasen weiterhin an sich glauben und an sich arbeiten. Ich denke, das allerwichtigste ist täglich daran Spaß zu haben und es mit Liebe zu tun, dann kommt bestimmt immer das allerbeste dabei raus!“

 

Thomas Mayer: Ein Talent, welches der trügerischen Annahme auf den Leim ging, dass Begabung alleine genügt und der nun erkannte, dass Fußball auch harte Arbeit bedeutet. Wir wünschen ihm alles Gute und eine längere Zeit in seinem fußballerischen Wunschland!