Unsere Musterschüler ... am Weg nach oben!

Folge 10: Gernot Trauner

 

210 Bundesliga-Spiele, 22 internationale Spiele und 2 Einsätze im A-Nationalteam (Stand: 13.11.2020).

Das ist die Statistik des erfahrensten (gemessen an den Bundesliga-Einsätzen) LAZ-Wels-Musterschülers Gernot Trauner, den wir euch in dieser Woche genauer vorstellen möchten.

 

Begonnen hat Gernot seine fußballerische Karriere beim SV Kematen a. I. Wie bei vielen anderen auch, war der damals noch aktive Vater einer der Gründe, warum Gernot sehr viel Zeit am Sportplatz verbracht hat und bereits früh seine ersten Bälle kickte. „Die Menschen dort bleiben natürlich in Erinnerung. Es waren viele schöne Momente, an die ich immer wieder gerne zurückdenke“, so der Familienvater. 

Musterprofi Gernot "Gerni" Trauner ist bereits Kapitän der LASK-Erfolgstruppe! Foto: FOTO LUI
Musterprofi Gernot "Gerni" Trauner ist bereits Kapitän der LASK-Erfolgstruppe! Foto: FOTO LUI

Mit dem Einstieg in das LAZ und dem Umstieg in die LAZ-Partnerschule (damals noch in Wels) begann für ihn ein wichtiger Schritt seiner Entwicklung. „Für mich waren es die ersten Schritte im professionellen Fußball und man hat das gemacht, das einem Spaß gemacht hat – Fußball spielen. Die Kooperation mit der Schule, die ich sehr geschätzt habe, und das tolle Umfeld rund um das LAZ mit Bustransfer usw. haben mir sehr geholfen. Auch wenn es auf Grund des engen Zeitplans nicht immer leicht war, bereue ich diesen Schritt auf keinen Fall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Karriere so verlaufen wäre, wenn ich im Vereinsfußball geblieben wäre.“

Damit weißt er auf die Tatsache hin, dass im LAZ auf Grund der Organisation der Einrichtung eine hochwertige technische Ausbildung mit vier bis fünf Trainings und einem großen Trainerteam, möglich ist. Da in der individuellen Entwicklung jedes Spielers große Möglichkeiten bestehen, sieht er das LAZ-Modell eindeutig als einen Weg, der zum Ziel führen kann. „Es wird sehr gut gearbeitet, das LAZ ist ein großes Sprungbrett!“ Gerni unterstreicht aber auch die Bedeutung der schulischen Ausbildung: „Die ist sehr wichtig und darf auf keinen Fall vernachlässigt werden.“

 

Nach dem LAZ wechselte Gernot in die Fußballakademie nach Linz. Als besondere Stärken, die ihn damals ausgezeichnet haben, nennt er Konzentration und Disziplin. Aber auch sein Passspiel, das Spielverständnis und der Torabschluss haben wohl dazu beigetragen, dass er den Weg über die Akademie und die damaligen Amateure des LASK bis hin zur Profimannschaft geschafft hat. „Ich habe als Nachwuchsspieler viele tolle Mit- und Gegenspieler sowie Trainer kennengelernt, von denen ich sehr viel mitnehmen konnte. Es hat mir sehr geholfen, dass ich immer ein Spieler war und heute noch bin, der Dinge, die von Weggefährten kommen, auch annehme und versuche umzusetzen. Ich fühlte mich bei den Trainern und Funktionären stets gut aufgehoben und bin heute noch stolz, dass ich im LAZ und in der Akademie mit den besten Spielern meines Jahrgangs zusammenspielen durfte.“

 

Bei den Amateuren sammelte Gernot in jungen Jahren wichtige Erfahrungen im Erwachsenenfußball und betrachtet diese Phase als extrem wichtige Zeit. „Die Umstellung vom Jugend- auf den Erwachsenenfußball ist nicht leicht. Ich bin froh, dort Einsatzminuten bekommen zu haben.“ Da er zu dieser Zeit bereits mit dem Profiteam trainieren durfte, wurden auch dort die Verantwortlichen auf Gerni aufmerksam. So hat er sich an die erste Mannschaft herangetastet und bekam auch dort seine Spielzeit. 

Danach begann wohl die schwierigste Zeit seiner bisherigen Karriere. Eine langwierige Verletzung habe ihn gut ein Jahr außer Gefecht gesetzt. „Diese lehrreiche Phase hat mich persönlich sehr gestärkt. Sie hat mir geholfen, besser auf meinen Körper zu achten und mein Training besser zu steuern.“ Nach dem Abstieg mit dem LASK wechselte Gernot zur SV Ried, wo er fünf sehr schöne Jahre verbrachte und anschließend wieder zurück zum LASK wechselte. Dort findet er nun ein für sich sehr stimmiges Umfeld wieder, mit dem er sich voll identifizieren kann. Besondere Highlights sind natürlich die Spiele auf internationalem Niveau. „Du spürst bereits am Abend vor den Spielen ein besonderes Kribbeln. Es sind spezielle Erlebnisse und tolle Erfahrungen, die ich niemals vergessen werde und ich hoffe, dass ich noch viele weitere internationale Spiele bestreiten darf.“ Aus diesen vielen Highlights kann man wohl auch ein ganz besonderes Spiel hervorheben: Das Europa League-Achtelfinale gegen Manchester United. „Leider durften beim Hinspiel keine Zuseher mehr ins Stadion. Wenn die Gugl voll ist, herrscht dort eine top Stimmung, die den Abend noch spezieller macht. Das haben wir bei unseren anderen Spielen erleben dürfen. Beim Rückspiel im legendären Old Trafford zu spielen, war unbeschreiblich.“

 

Um irgendwann vielleicht auch einmal in solchen Stadien spielen zu können, hat Gernot noch ein paar Tipps für Nachwuchsspieler parat. „Das Wichtigste ist der Spaß. Es ist auch im Profibereich noch so, dass wir alle einfach gerne kicken und auch unsere Späßchen machen. In den Einheiten arbeiten wir aber mit großer Bereitschaft, Ehrgeiz und Disziplin. Ich habe viele Spieler kennengelernt, die mehr Talent hatten als ich und denen die große Profikarriere prognostiziert wurde, den Weg aber schlussendlich nicht geschafft haben. Wenn man glaubt, man hat es schon geschafft und man muss nicht mehr so hart arbeiten, wird man schnell überholt. Man darf stolz sein auf das, was man bisher erreicht hat, aber niemals aufhören, hart zu arbeiten, denn Talent wird immer von Fleiß und harter Arbeit geschlagen. Nutze die Zeit sinnvoll und schätze, dass dich die Trainer täglich verbessern wollen.“

 

Gernot, der bereits gegen Top-Stars wie Antoine Griezmann, Bruno Fernandes oder Paul Pogba spielen durfte, gewährt auch bei der Wahl seiner Vorbilder interessante Einblicke. „Früher waren es Spieler wie Bastian Schweinsteiger. Heute habe ich viele Vorbilder, von denen ich mir etwas abschauen kann. Ich finde es beeindruckend, wenn sich Spieler bereits am top, top Level des internationalen Fußballs befinden und trotzdem noch immer so hart arbeiten. Diese Einstellung imponiert mir.“

 

Abschließend möchten wir Gernot auch auf diesem Weg zu seinem ersten Tor in der Nationalmannschaft gratulieren, wünschen ihm, dass viele weitere „herausragende Erfahrungen“ auf ihn zukommen und alles Gute für seine weitere Karriere. 

 

Bedanken möchten wir uns auch bei den Fotografen Helmut Mühleder (FOTO LUI) und Peter Baier, die uns Bilder unseres Musterschülers zur Verfügung stellten! DANKE